Oft wird die Frage gestellt: „Wann ist der beste Zeitpunkt, um Simulationen in ein Projekt einzubeziehen?“ Die Antwort lautet zweifelsohne: zum frühestmöglichen Zeitpunkt – wenn eine Idee für eine bedeutende Systemänderung oder eine größere Investition zum ersten Mal diskutiert wird. Es stimmt zwar, dass es zu diesem frühen Zeitpunkt in einem Projekt viele Unbekannte und oft nur sehr wenige Daten gibt, aber dennoch kann die Simulation mit oft sehr geringem Aufwand einen erheblichen Nutzen bringen. Während die spezifischen Probleme natürlich je nach den genauen Systemen variieren, geht es in diesen frühen Phasen oft um grobe Maßnahmen zur Kapazitätsplanung und Durchsatzanalyse, um die Auswirkungen auf andere Einrichtungen und um die frühzeitige Erkennung potenzieller Problembereiche.
Mit modernen Werkzeugen können Sie häufig Simulationsmodelle auf hohem Niveau erstellen, um solche Fragen zu untersuchen, und zwar in nicht viel mehr Zeit als für die Entwicklung einer vergleichbaren Tabellenkalkulation. Anstelle einer Tabellenkalkulation, die sich auf eine oft irreführende statische Analyse und recht einfache Beziehungen beschränkt, kann die Simulation die in den meisten realen Systemen vorhandene Variation und Komplexität vollständig berücksichtigen. Und wenn die Projektkonzepte reifen, kann die Simulation mit ihnen wachsen und reifen und in jeder Phase des Projekts einen kontinuierlichen Mehrwert bieten.
So könnte ein Projekt beispielsweise Phasen mit typischen Fragen wie diesen durchlaufen:
1. Frühzeitige Konzeptvalidierung – Wie wird dieses neue System funktionieren? Wie hoch sind die geschätzte Kapazität und der Durchsatz? Welche Auswirkungen wird es auf die bestehenden Einrichtungen haben? Wie kann ich den Beteiligten mögliche Probleme vermitteln?
2. Systementwurf auf hoher Ebene – Welche Komponenten sollten enthalten sein? Was sind realistische Entwurfsziele? Bewertung der Kompromisse zwischen den verschiedenen Investitionen und dem Umfang der bereitgestellten Fähigkeiten. Analyse von Engpässen auf hoher Ebene. Erkennen von „Überraschungen“, solange sie noch leicht zu bewältigen sind.
3. Detaillierter Systementwurf – Welche spezifische Ausrüstung soll verwendet werden (z. B. Grad und Art der Automatisierung)? Welche Verfahren sollten implementiert werden? Welche Zuverlässigkeit kann erwartet werden und wie wirkt sich dies auf Leistung und Kosten aus?
4. Umsetzung – Funktioniert das System wie erwartet und wenn nicht, warum nicht und wie kann es „repariert“ werden? Was ist die optimale Personalausstattung? Wann lohnt sich ein „Änderungsauftrag“?
5. Anlaufphase – Wie wirken sich die Lernkurven aus? Was sind realistische Erwartungen beim Übergang zur vollen Kapazität? Wie lange wird dieser Übergang dauern? Welche besonderen Verfahren sollten während dieser Übergangsphase eingeführt werden, wie hoch sind ihre Kosten, und wie schnell können sie auslaufen?
6. Betrieb – Wie kann der Betrieb der Anlage mittel- und kurzfristig geplant und terminiert werden? Wie geht man effektiv mit den Schwankungen um, die in allen Systemen vorhanden sind (z. B. Ausrüstungs- und Personalprobleme, Nachfrageschwankungen, Verschiebung von Prioritäten, …)? Wie gut funktioniert das System bei der tatsächlichen Nachfrage im Vergleich zur ursprünglich erwarteten oder „optimalen“ Nachfrage?
7. Systemverbesserung/Neugestaltung – Wenn das System einen stabilen Betrieb erreicht, werden neue Ideen, Verfahren und Technologien auftauchen. Welche Auswirkungen hätte die Einbeziehung von Änderungen? Welche Änderungen haben den besten ROI? In welchem Verhältnis stehen die Änderungen zueinander?
Bis zum nächsten Mal … Viel Spaß beim Modellieren!